InfoWoche '24: Eröffnungsgottesdienst 3.3. - Vortrag - 5.3. - Film 6.3. - Abschlussabend 9.3.
  • Sklaverei heute?
  • Sklaverei ist doch schon lange abgeschafft.

Man möchte es nicht glauben, aber Sklaverei existiert!

 

Laut ILO(Internationale Arbeitsorganisation) leben 50 Millionen Menschen in moderner Sklaverei.

Moderne Sklaverei: 50 Millionen Menschen leben in moderner Sklaverei (ilo.org)

Moderne Sklaverei ist ein globales Phänomen, das Millionen von Menschen betrifft, die unter Zwang, Ausbeutung oder Abhängigkeit arbeiten. Moderne Sklaverei hat viele Formen, wie z.B.:

  • Zwangsarbeit: Menschen werden durch Gewalt, Drohungen oder Schulden gezwungen, für wenig oder gar kein Geld zu arbeiten.
  • Zwangsprostitution: Menschen werden zur sexuellen Ausbeutung verkauft oder vermietet, oft unter dem Einfluss von Drogen oder Gewalt.
  • Zwangsrekrutierung: Kinder oder Erwachsene werden gegen ihren Willen in bewaffnete Konflikte oder kriminelle Aktivitäten verwickelt.
  • Zwangsverheiratung: Menschen werden ohne ihre Zustimmung verheiratet oder müssen in der Ehe bleiben, oft unter Missbrauch oder Gewalt.

Moderne Sklaverei ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, die oft mit Armut, Ungleichheit, Diskriminierung und Korruption zusammenhängt. Moderne Sklaverei ist auch ein lukratives Geschäft für kriminelle Netzwerke, die von der hohen Nachfrage nach billigen Gütern und Dienstleistungen profitieren. Moderne Sklaverei betrifft uns alle, denn sie ist in unsere globalen Lieferketten eingebunden und beeinflusst unsere Konsumentscheidungen.

Etwa die Hälfte der Opfer moderner Sklaverei müssen sich die G20-Staaten über ihre Lieferketten zurechnen lassen!

Zusatzinfo: Moderne Sklavereien | Sklaverei | bpb.de

Traditionell startet unsere Info-Woche mit dem themenbezogenen Eröffnungsgottesdienst.

„Wie viele Sklaven
hältst du?

Die Ware Mensch – moderne Sklaverei heute“

In seinem Vortrag gibt Dietmar Roller einen kurzen Überblick, wo und in welchen Formen moderne Sklaverei heute existiert.

 

Er beschreibt die Rolle, welche die International Justice Mission (IJM) bei der Bekämpfung der modernen Sklaverei spielt.

 

Besonders anschaulich wird sein Vortrag durch Beispiele erfolgreicher Befreiung. Dabei schöpft Dietmar Roller aus seiner langen Erfahrung in entwicklungspolitischer und menschenrechtlicher Arbeit. 

Dietmar Roller

Was bringt einen Sozialwissenschaftler aus Deutschland dazu, Kinder aus Silberminen in Bolivien zu retten oder nach vermissten Minderjährigen in Bordellen in Kenia zu suchen? Im Fall von Dietmar Roller sind es seine vielen erschütternden Erfahrungen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Durch seinen vielfältigen Einsatz für die Opfer von Armut und Ausbeutung weiß er, dass die Verbesserung der Rechtssysteme eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Menschenhandels spielt. Als weltweit anerkannter Experte macht er das Problem der sexuellen Ausbeutung von Kindern zu einem wichtigen Thema in der Entwicklungszusammenarbeit.

Fotograf Portrait: Helge Eisenberg

 

Dietmar Roller studierte Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten interkulturelle Kommunikation und Management.

weiterlesenAls Experte für Menschenrechte und Entwicklungszusammenarbeit verfügt er über jahrzehntelange Erfahrung in der Programmkoordination und der Entwicklung von rechtsbasierten Ansätzen in der Entwicklungszusammenarbeit. Unter anderem arbeitete er zehn Jahre lang als Geschäftsführer einer der größten deutschen Kinder-NGOs und als unabhängiger Berater für internationale Nichtregierungsorganisationen. Seit 2013 ist Roller Geschäftsführer der International Justice Mission (IJM) Germany (www.ijm-deutschland.de).  Seine internationale Erfahrung macht ihm deutlich, dass arme Menschen besonders verletzlich sind. Ohne ein funktionierendes Rechtssystem sind sie dem Unrecht in den meisten Fällen schutzlos ausgeliefert. Das hat auch Auswirkungen auf andere Ansätze der Entwicklungszusammenarbeit. Darauf möchte Roller in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion um Armutsbekämpfung aufmerksam machen. Roller ist einer der profiliertesten Menschenrechtsaktivisten in Deutschland, wenn es darum geht, Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung zusammenzubringe.

 

Seit 2013 ist Dietmar Roller Geschäftsführer der International Justice Mission (IJM) Germany. Mehr über die International Justice Mission

Der Film „Slaves“ von
Dokumentarfilmer Marc Wiese konfrontiert uns mit der Tatsache, dass es momentan weltweit 45 Millionen Sklaven gibt. Eine unfassbare Zahl, aber doch Realität.

ab 16!

 

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Ein Abend mit Texten und Musik von Sergio Vesely

Abschlussabend

mit Sergio Vesely

 

Der gebürtige Chilene Sergio Vesely ist ein ausgesprochenes Multitalent: Er gilt als brillanter Gitarrist und Sänger, wurde als Komponist ebenso rasch bekannt wie als Autor, ist als Grafiker, Maler und Objektkünstler in Ausstellungen zu sehen, arbeitet hier und dort bei Film und Fernsehen, Theater und Rundfunk mit, stattet Gedichtbände von Fiechtner und anderen Autoren mit Illustrationen aus, macht Konzerte und Kinderkonzerte und Konzertlesungen, streitet in Schulen mit Deutschlehrern über das Wesen der Poesie oder Musik, übersetzt gemeinsam mit Fiechtner die Werke lateinamerikanischer Autoren -und hat mit allem, was er anfasst, sofort Erfolg.

 

Trailer zum Film "Rey Negro". Wie Sergio im Gefängnis in Chile zum Liermacher wurde.

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https://ijm-deutschland.de/IJM Deutschland

IJM Deutschland e. V. ist der deutsche Zweig der weltweit größten Anti-Sklaverei-Organisation International Justice Mission. Wir verbessern Rechtssysteme gemeinsam mit Regierungen und lokalen Behörden, um Gewalt gegen Menschen in Armut zu bekämpfen und ihren Schutz zu garantieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Abschaffung von Sklaverei und Menschenhandel. Weltweit arbeiten wir an 38 Standorten in 26 Ländern mit über 1.400 Mitarbeitenden.

  • Unsere Arbeit trägt zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele 5 (Geschlechtergerechtigkeit), 8.7 (Abschaffung Sklaverei) und 16 (Rechtssysteme stärken) bei, die von den Vereinten Nationen formuliert wurden. 
  • In 28 Projektbüros in 17 Ländern setzen sich IJM Teams zusammen mit lokalen Regierungen und Partnern gegen konkrete Menschenrechtsverletzungen ein: Sklaverei (Arbeitssklaverei und sexuelle Ausbeutung), Gewalt gegen Kinder und Frauen sowie polizeilicher Machtmissbrauch. Etwa 95 Prozent der Mitarbeitenden stammen aus den jeweiligen Ländern, in denen IJM aktiv ist. 

Zur Website der International Justice Mission Deutschland: ​https://ijm-deutschland.de/

Lesetipps:

 

Literaturliste zur InfoWoche '24

Vielen Dank an die Stadtbücherei Waldenbuch, für die  Kooperation beim Erstellen der Literaturliste. Alle Bücher auf der Liste können in der Stadtbücherei Waldenbuch ab dem 12.3.2024 ausgeliehen werden.

 

Um die Titel im Katalog der Stadtbücherei Waldenbuch anzuzeigen und so mehr Informationen zu den Büchern zu erhalten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Den Katalog der Stadtbücherei Waldenbuch öffnen:
    Das geht ganz einfach! Es ist keine Anmeldung nötig!
    a) hier klicken
    b) Auf nächster Seite auf "online-Katalog LISSY" klicken
    c) Auf nächster Seite auf "weiterklicken" klicken
  2. Den Titel oder Autor aus der Liste unten in das Feld "Freie Suche" eintragen - dann auf "Suche" klicken.
    (copy und paste funktioniert)

 

Romane

Autor*inn

Titel

Lea Ackermann

In Freiheit leben, das war lange nur ein Traum

Mende Nazer

Sklavin

Marco Balzano

Wenn ich wiederkomme

Colson Whitehead

Underground Railroad

Gurah, Abdulrazak Das verlorene Paradies

 

Sachbücher

Autor*inn

Titel

Evi Hartmann

Wie viele Sklaven halten Sie?

Dietmar Roller, Judith Stein

Ware Mensch

Gilles Reckinger

Bittere Orangen

Martin Arnold , Urs Fitze

Entmenschlicht

Filmtipp:

 

Film Bittersüße Osterhasen

Weltspiegel vom 3.3.2024  8:23

--- Vergangegne Veranstaltungen ---

Beim Hobby Künster Markt sorgt die EineWelt-Gruppe Waldenbuch wieder für das leibliche Wohl. Der Erlös kommt zu 100% unseren Projekten zugute.

Wir zeigen wir den Film

Der vermessene Mensch

Mi. 15.11. 19:30 im Forum der Oskar-Schwenk-Schule

 

Wir freuen uns, dass Frau Dr. Fiona Siegenthaler, Afrika-Referentin des Linden-Museums Stuttgart in die Historie des Films einführen und auch die anschließende Diskussion leiten wird.

Der Film markiert den Höhepunkt und gleichzeitig den Abschluss unserer diesjährigen Informationswoche zum Thema "Deutsche Kolonialgeschichte – vergangen und doch gegenwärtig"

Der Eintritt ist frei, Spenden willkommen.

Trailer zum Film

"Der vermessene Mensch": Lars Kraume im Interview

 

KURZINHALT:

 

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger EthnologieDoktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität.

weiterlesen Als im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung” eine Delegation von Herero und Nama aus der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), kennen. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie niedergeschlagen wird und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (Peter Simonischek), Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken...

 

Rechte an Bild und dem Text Kurzinhalt liegen bei der STUDIOCANAL GMBH

Wo gibt’s die Postkarten?

Im EineWelt-Lädle Waldenbuch
Wohin sollen die geschickt werden? Adressen der Baden-Württembergischen Abgeordneten liegen im Lädle aus.
Welche Briefmarke?

Auf Wunsch frankieren und versenden wir die Postkarten für Euch.

Unsere InfoWoche ist erfolgreich zu Ende gegangen.

 

Herzlichen Dank an die zahlreichen Besucher und für die Spenden.

 

Wer dem Thema noch nachgehen möchte oder nicht teilnehmen konnten, für den haben wir die folgenden Tipps:

 

Kinotipp:

Der Film "Der vermessene Mensch" (Der vermessene Mensch)

kommt ab dem 23.3.'23 in die Kinos. z.B. ins Atelier am Bollwerk / Stuttgart

Spaziertipp:

In Tübingen gibt es einen Stadtrundgang zu kolonialen Orten.
Näheres unter Koloniale Orte Tuebingen

Ausflugstipp für den 2. Juli. 2023:

Im Rahmen des Internationalen Fests feiert Aalen die Einweihung des Rudolf Duala Manga-Platzes. Gäste aus Kamerun feiern mit uns. Details

Lesetipps:

Literaturliste zur Infowoche '23

Vielen Dank an die Stadtbücherei Waldenbuch, die diese Literaturliste erstellt hat. Alle Bücher auf der Liste können in der Stadtbücherei Waldenbuch ausgeliehen werden.

Um die Titel im Katalog der Stadtbücherei Waldenbuch anzuzeigen und so mehr Informationen zu den Büchern zu erhalten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Den Katalog der Stadtbücherei Waldenbuch öffnen:
    Das geht ganz einfach! Es ist keine Anmeldung nötig!
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Romane

Autor

Titel

Dangarembga, Tsitsi

Aufbrechen

Döbler, Katharina

Dein ist das Reich

Anmerkung: Am besten dazu auch "Das Prachtbot" lesen.

Gardam, Jane

Letzte Freunde

Gurah, Abdulrazak

Das verlorene Paradies

Gurah, Abdulrazak

Nachleben

Lima, Mario

Die Mauern von Porto

Mankell, Henning

Flüsternden Seelen

Melandri, Francesca

Alle, außer mir

Milewski, Andre

Choral der Hölle

Sarr, Mohamed Mbougar

Die geheimste Erinnerung der Menschen

 

Sachbücher

Autor

Titel

Aly, Götz

Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Karibik raubten

Bommarius, Christian

Der gute Deutsche. Die Ermordung Manga Bells in Kamerun 1914

Heft Zeit Geschichte

Die Deutschen und ihre Kolonien: Das wilhelminische Weltreich 1884 - 1918

Ein Spiegel Buch

Deutschland, deine Kolonien: Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit

Heft Geo 08/2021

Wem gehört die Nofretete?

Heft Geo Epcohe 65

1914

Heft G/Geschichte

Im Größenwahn: Die Deutschen und ihre Kolonien

Heft Südlink 201

Koloniale Erinnerungen

Heyl,Bernd

Namibische Gedenk- und Erinnerungsorte

Piketty, Thomas

Kapital und Ideologie

Schicho, Walter

Geschichte Afrikas

Heft Enorm 05

Tschüss, Kolonialismus

Reiseführer zu (post-)kolonialen Spuren in BW

Überschneidungen

Wendt, Reinhard

Vom Kolonialismus zur Globalisierung

 

Meldungen:

Deutschland will Kolonialgeschichte in Tansania aufarbeiten. Details

12.03. Themenbezogener Eröffnungsgottesdienst


10:00 Uhr Stadtkirche St.Veit, Kirchgasse 6.


Traditionell startet unsere Info-Woche mit dem themenbezogenen Eröffnungsgottesdienst.

14.3. „Auf den Spuren des Kolonialismus“ und „Die deutschen Kolonien und der Sonderfall Namibia“

 

19.00 Uhr „Auf den Spuren des Kolonialismus“ Führung durch die laufende Ausstellung
Museum der Alltagskultur, Kirchgasse 3


Dr. Speidel führt uns zu Objekten der Ausstellung, auf denen der Kolonialismus seine Spuren hinterlassen hat.

 

19.30 Uhr Vortrag „Die deutschen Kolonien und der Sonderfall Namibia“ Vortrag von Bernd Heyl
Museum der Alltagskultur, Kirchgasse 3

 

Wer weiß heute noch, dass das Deutsche Reich 1914, am Vorabend des I. Weltkrieges, nach England, Frankreich und Russland über das viertgrößte Kolonialreich der damaligen Zeit verfügte? Welche Ziele verfolgte das Deutsche Reich mit dem Erwerb von Kolonien?

 

Nach einem kurzen Abriss zu diesen Fragen geht Bernd Heyl auf den Sonderfall Namibia ein.

weiterlesen Hier sollte ein "neues Deutschland" mit mindestens 100.000 Siedler:innen entstehen und hier verübten Deutsche (1904-1908) den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Die deutsche Landnahme von einst prägt noch heute die namibische Gesellschaft, wie auch namibische Erinnerungslandschaften. Unser Referent beschreibt die aus der kolonialen Ära stammenden namibischen Gedenk- und Erinnerungslandschaften im Kontext deutscher Gewaltherrschaft und afrikanischen Widerstandes.

 

Bild/Buchcover: Uakondjisa Kakuekuee Mbari spaziert auf der Eisenbahnstrecke in Swakopmund, Namibia. Das Foto von Nicola Brandt ist eine Hommage an die kriegsgefangenen Kinder, Frauen und Männer, die beim Eisenbahnbau Zwangsarbeit leisten mussten. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin.

Bernd Heyl, geb 1952, war Lehrer an der Martin-Niemöller-Schule (IGS) in Riedstadt, Pädagogischer Mitarbeiter an der Goethe Universität Frankfurt und Vorsitzender des Gesamtpersonalrates beim Staatlichen Schulamt Groß-Gerau/Main Taunus. Gemeinsam mit seiner Frau Helga Roth organisiert und leitet er für "lea", die Bildungsgesellschaft der hessischen GEW, kolonialismus- und gesellschaftskritische Studienreisen nach Namibia. 2021 erschien sein Buch "Namibische Gedenk- und Erinnerungsorte. Postkolonialer Reisebegleiter in die deutsche Kolonialgeschichte".

16.03. Vortrag „Mission – Kolonialismus oder Befreiung aus Abhängigkeit?“ Vortrag von Dr. Heidtmann


19:30 Uhr Haus der Begegnung, Bahnhofstraße 6

 

War die christliche Mission eine andere Form des Kolonialismus? Oder waren die Missionare die ersten, die die Menschen in den Kolonien als gleichwertige Gegenüber ansahen und ihre Befreiung unterstützten? „

weiterlesen Es gab einen großen Unterschied zwischen Missionaren und Kolonialherren“, sagt der Generalsekretär der Allafrikanischen Kirchenkonferenz, Fidon Mwombeki, „die Kolonialherren lebten vornehmlich in Städten, wo sie ihre Verwaltung hatten, wohingegen die Missionare in die Dörfer gingen, dorthin, wo sie akzeptiert wurden.“

 

An Beispielen aus der Missions- und Kolonialgeschichte zeigt der Generalsekretär der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS), Pfarrer Dr. Dieter Heidtmann, wie vielschichtig das Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander von Mission und Kolonialismus waren.

weiterlesen Dabei wirken die Folgen des Kolonialismus an vielen Stellen bis heute nach. Deshalb geht es auch um die Frage, wie wir die weltweite Zusammenarbeit der Kirchen und den Dialog zwischen den Religionen heute so gestalten können, dass wir die Nachwirkungen des Kolonialismus überwinden.

 

Pfarrer Dr. Dieter Heidtmann ist Generalsekretär der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS). Die EMS ist eine internationale Gemeinschaft evangelischer Kirchen und Missionsgesellschaften.

weiterlesen Sie vertritt die Anliegen von etwa 25 Millionen Gläubigen in Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Europa. Alle Mitglieder der EMS arbeiten gleichberechtigt auf Augenhöhe zusammen. Ganz gleich, ob es um theologische, organisatorische oder finanzielle Fragen geht. Sie unterstützen sich gegenseitig und stehen sich in Krisen bei. Sie fördern Partnerschaften, ökumenisches Lernen und gemeinsame missionarische Programme. Die EMS setzt sich über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg für achtsame und respektvolle Begegnungen ein. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg ist eine der EMS-Mitgliedskirchen. Die Geschäftsstelle der Evangelischen Mission in Solidarität ist in Stuttgart.

 

18.03. Abschlussabend mit Vortrag über „Rudolf Duala Manga Bell“ Referent Jean-Pierre Félix-Eyoum (Großneffe von Rudolf Duala Manga Bell)

 
18:00 Uhr Haus der Begegnung, Bahnhofstraße 6

 

 

Rudolf Duala Manga Bell hat 5 Jahre in Deutschland gelebt und folgte später seinem Vater als König der Douala. Unter der deutschen Kolonialherrschaft vermittelte er zwischen den Deutschen und seinen Landsleuten. Als die Deutschen sich nicht mehr an die vertraglichen Vereinbarungen hielten, stellte sich der junge König vor seine Landsleute und rief auch andere Volksgruppen zum Widerstand gegen die Kolonialmacht auf und organisierte diesen ausschließlich mit friedlichen und rechtlichen Mitteln. In einem Scheinverfahren wurden er und sein Vertreter Ngoso Din wegen angeblichen „Hochverrats“ am 8. August 1914 auf Befehl des deutschen Gouverneurs im Innenhof der deutschen Polizeistation in Douala hingerichtet. Die Anklage war unbegründet und ein konstruierter Vorwand zur Eliminierung kolonialen Widerstands. Selbst nach damaligen Standards ignorierte das Verfahren Grundsätze unabhängiger Justiz. Als Großneffe von Rudolf Duala Manga Bell fordere ich gemeinsam mit meinen deutschen Freunden vom deutschen Bundestag seine Rehabilitierung ebenso wie die Rehabilitierung seines Sekretärs Ngoso Din.

Zum Ausklang der Infowoche haben wir ein Buffet vorbereitet. Musikalisch unterhält uns Günther Rauhöft und seine Band YAP.

Shame on you, Europe!

Weltweit sind 82 Millionen Menschen auf der Flucht, das ist etwa die Anzahl der Einwohner Deutschlands. Viele verlassen ihre Heimatländer mit dem Ziel Europa – vor allem das Mittelmeer ist Schauplatz dieser Fluchtbewegungen.

Letzte Woche gab es zu diesem Thema eine Veranstaltung im Forum mit dem Thema: „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt!“

Die Aktionsgruppe Seebrücke des evangelischen Familienkreises, der Ortsverein SPD und die EineWelt-Gruppe haben diese Veranstaltung gemeinsam organisiert und Referenten eingeladen, nämlich Ines Fischer (Asylpfarrerin) und Olaf Oehmichen (ehrenamtlicher Seenotretter auf der Sea Eye). Beide Referenten gaben Einblicke in ganz persönliche Erfahrungen, die uns in unserem selbstverständlichen Wohlstand erschüttern. Hier ihr Bericht:

Wie ist die derzeitige Situation im Mittelmeer?

Inzwischen sind es alltägliche Bilder, die schon gar nicht mehr in die Nachrichten kommen: Todgeweihte Menschenfracht in überladenen Schlauchbooten, die von vornherein nicht dazu geeignet sind, größere Strecken zurückzulegen. Das südliche Mittelmeer wird aktuell von den Schiffen gemieden. Sie wählen lieber die nördliche Route, wo sie keinen Flüchtlingsbooten begegnen.

Libyen setzt noch eins drauf: Die Küstenwache holt die Flüchtlinge in Malta wieder ab und bringt sie zurück nach Libyen, wo ihnen Folter droht.

Dies ist eindeutig ein Verstoß gegen internationales Seerecht.

Wurde anfangs noch die Seenotrettung von Italien und Malta unterstützt, so ist das heute nicht mehr der Fall. Im Gegenteil, die Retter werden inzwischen kriminalisiert und die Schiffe am Auslaufen gehindert.

Libyen erhält Gelder von der EU und von Deutschland!

Was kann man tun?

Die Aktion Seebrücke positioniert sich deutlich gegen diese Praxis. Es sind bereits 267 deutsche Kommunen, davon 37 in Baden-Württemberg, die sich zum Sicheren Hafen erklärt haben. Diese könnten mehr Menschen aufnehmen als vom Verteilerschlüssel her notwendig. Das ist aber vorerst nur ein symbolisches Bekenntnis, und es ist zu hoffen, dass dieses Engagement nicht ohne Einfluss auf die Politik bleibt.

Es wäre auch wünschenswert, dass eine staatliche Seenotrettung entsteht und dass die Zahl der Kontingentflüchtlinge erhöht wird. Auf jeden Fall muss das Thema europäisch behandelt werden, auch was die Frontex-Thematik betrifft.

Ein Zuhörer schlägt vor, wegen des missachteten Seerechts Klage beim Internationalen Gerichtshof einzureichen. Dies wäre nur möglich durch die Betroffenen selbst, aber die befinden sich in libyschen Lagern oder sind ertrunken.

Irme Dietz

 

P.S.: Die Seenotrettung finanziert sich ausschließlich über Spenden. An diesem Abend sind 475 € eingegangen. Der Betrag wird von der EineWelt-Gruppe verdoppelt und geht zu gleichen Teilen an Seebrücke/Sea Eye/Fischer.

„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt!“

 

Das Mittelmeer gilt nach wie vor als größtes Massengrab Europas. Seit 2014 sind etwa 21.500 Menschen darin ertrunken, 2021 bereits mehr als 1000. Das Sterben im Mittelmeer ist »Resultat einer gescheiterten Migrationspolitik, in der Menschenrechte nicht im Zentrum stehen und die schon zu lange von einem Mangel an Solidarität geprägt ist«, so UN-Menschenrechtskommissarin Bachelet.

 

Gegen das Sterben im Mittelmeer und die Mißachtung grundlegender Menschenrechte wenden sich die drei Waldenbucher Organisationen Aktionsgruppe Seebrücke des evangelischen Familienkreises, die SPD-Fraktion Ortgruppe Waldenbuch und die EineWelt-Gruppe Waldenbuch e.V. mit ihrer Informationsveranstaltung.

 

Wir wollen zeigen: Bootsflüchtlinge »sind nicht anders und keineswegs weniger wertvoll oder weniger würdig als Sie oder ich«, so Bachelet.

 

Wir wollen davon überzeugen: Setzen Sie sich für eine Bekämpfung der Fluchtursachen und für die Beendigung des Sterbens im Mittelmeer ein.

 

Unser Ziel: Wie bereits 267 Gemeinden in Deutschland soll Waldenbuch „sicherer Hafen“ werden.

 

Eine Gemeinde als „sicherer Hafen“ ist bereit, Geflüchtete über ihr Kontingent hinaus bei sich aufzunehmen. „Sichere Häfen“ setzen so ein starkes Signal: Für sie ist die Fluchtbewegung eine europäische Aufgabe, sie sind bereit, bei der Lösung mitzuhelfen.

Wir laden Sie herzliche ein: Informieren Sie sich über die Ursachen der Flüchtlingsbewegung und die Seenotrettung im Mittelmeer.

Vorabinformationen unter

www.seebruecke.org

www.sichererhafen-baden-wuerttemberg.com

 

Lediglich 60 Besucher erhalten Corona-bedingt Zutritt zu der Veranstaltung!

 

Burkhard Wolf

EineWelt-Lädle Waldenbuch

 

Auf dem Graben 23

71111 Waldenbuch

Öffnungszeiten

Mo, Di + Mi 15-18 Uhr
Do + Fr 10-18 Uhr
Sa     10-13 Uhr
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EineWelt-Gruppe Waldenbuch e. V.